Unsere Kirche „Zum Guten Hirten“
Seit Sommer 1948 fanden in Fischen evangelische Gottesdienste in der katholischen Frauenkapelle (direkt neben der Pfarrkirche St. Verena) statt. Als sich die Zahl der Gottesdienstbesucher in den fünfziger Jahren immer mehr vergrößerte, entstand der Plan für eine eigene evangelische Kirche in Fischen. Am 9.Juli 1961 wurde die Kirche „Zum Guten Hirten“, die nach Plänen von Regierungsbaumeister Gustav Gsaenger aus München gebaut worden war, feierlich durch Oberkirchenrat Arnold Schabert eingeweiht.
1965 erhielt der Glockenturm zwei Glocken, die in ihrer Abstimmung den Glocken im Kirchturm der katholischen Kirche St. Verena entsprechen. In Fischen läuten also die Glocken der beiden Kirchen in ökumenischer Eintracht. Schon zwei Jahre später, am 24. September 1967, konnte die neue Orgel durch Dekan Nagengast aus Kempten eingeweiht werden. Sie wurde von der bekannten Orgelbaufirma Ott aus Göttingen gebaut und intoniert.
Das 50jährige Kirchenjubiläum 2011 war für den Kirchenvorstand Anlass, über notwendige Renovierungs- und Umbaumaßnahmen nachzudenken. Nach sorgfältigen Planungen mit dem Architekten Klaus Noichl, Oberstdorf und dem Künstler Christian Hörl, Ruderatshofen wurde in den Jahren 2016/17 eine vorsichtige Umgestaltung durchgeführt, die den heutigen Erfordernissen einer Kirche gerecht wird, ohne die ursprüngliche Konzeption von Architekt Gsaenger aufzugeben.
Bei den Renovierungsarbeiten wurde der rote Klinkerboden durch helle Kalksteinplatten ersetzt, die Bänke abgeschliffen und neu geölt, die Heizung erneuert, die Holzdecke gereinigt und das ganze Gebäude innen und außen gestrichen.
Der Altar aus Würzburger Muschelkalk wurde verkleinert und erhielt asymmetrische Füße aus dem gleichen Material. Er wurde in die Mitte des vergrößerten Altarraums gestellt, so dass das Abendmahl rund um den Altar gefeiert werden kann.
Um den bislang sehr dunklen Altarraum heller zu machen, wurde ein Fenster seitlich hinter dem Altar eingesetzt. Vor dem Fenster wurde aus transparenten Alabastersteinplatten eine lichte Himmelsleiter konzipiert, die den Blick nach oben lenkt. Die Alabasterplatten lehnen sich in ihren Formen an die konischen Formen der Lampen und der Altarkerzenständer von Gsaenger an.
Als Kreuz wurde ein schlichtes, freistehendes, aus Messing geschmiedetes Kreuz aufgestellt.
Auch die Kanzel wurde etwas verkleinert und ihre zwei Stufen beseitigt.
Der Taufstein mit der Osterkerze kam an die ursprünglich vorgesehene Stelle unter der Empore zurück.
Dort hängen auch die zwei Eichenreliefs, die von der Künstlerin Elisabeth Kronseder 1965 für den Altarraum gestaltet worden waren.Die rechte Tafel zeigt die Pfingstgeschichte, oben die Ausgießung des Heiligen Geistes auf die Jünger, unten die Pfingstpredigt des Apostels Petrus. Die linke Tafel zeigt oben die Bergpredigt Jesu und unten die Speisung der Fünftausend.
So ist dort mit dem Ständer für Teelichter zum Anzünden, dem Gebetbuch und den Hockern ein Bereich entstanden, der zur Stille und Gebet einlädt.
Die schlichte Kirche bietet Platz für 220 Besucher. Sie ist tagsüber immer geöffnet und lädt zur Stille Besinnung und Gebet ein.
Unser Gemeindezentrum
Auf dem Grundstück gegenüber der Kirche befindet sich das Gemeindezentrum (Bolgenstr 10 b). Zu ihm gehören das Gemeindehaus, in dem die Gemeindveranstaltungen stattfinden, das Pfarrbüro als Kontakt- und Informationsstelle und das Pfarrhaus, in dem der jeweilige Pfarrer wohnt.
Das Gemeindzentrum wurde nach Plänen von Professor Franz Riepl aus Graz/Österreich gebaut und 1986 eingeweiht. Das am Ort und bei den Baubehörden zunächst umstrittene Gebäude erhielt 1987 den Jahrespreis des „Bundes deutscher Architekten“ (BDA).
Das Gemeindehaus bietet einen großen, hellen Saal, eine kleineren Clubraum und die dazu gehörenden Nebenräume.